Wer kennt's nicht, kaum hat man sich im "Zen-Modus" im Schneidersitz auf den Boden gehockt, Augen zu, aufrechte Haltung, Ruhe, da zwickt es hier und dort, die Gedanken kreisen, eigentlich ist das alles voll unbequem und überhaupt - geht Meditieren eigentlich so? Wann bin ich endlich fertig? Fühlen sich andere dabei mehr erleuchtet als ich, die sehen immer so zufrieden aus? Ich mach doch bestimmt was falsch... Langweilig!
Was bauche ich heute?
Um eine Sache klarzustellen: Du machst nichts falsch! Du kannst nicht falsch Meditieren! Gute Nachricht, oder?
Mir ging es sehr lange nicht gut in meinen Meditationen und immer noch gibt es Tage, da finde ich einfach nicht rein und alles fühlt sich erzwungen an.
Was hilft, ist mich immer wieder vor meiner Meditationspraxis zu fragen: "Was brauche ich heute?" Kein Tag ist wie der andere, wieso sollte dann deine Meditation jeden Tag gleich aussehen? Manchmal möchtest du vor dem Einschlafen eine Körperreise machen, manchmal ist eine Atemmeditation in der Mittagspause genau das Richtige und ab und an wird ein achtsamer Spaziergang zu einer tollen Gehmeditation.
Nimm dir den Druck von der Seele, irgendwelche Bilder von der perfekten Meditation erfüllen zu müssen. Deine Übung ist nicht wertvoller, wenn sie eine Stunde dauert, wenn du einen ganzen Tag schweigst oder stocksteif in einer unbequemen Haltung verharrst. Versuche stattdessen, dir Zeit zum Wohlfühlen in deiner gewählten Haltung zu gönnen. Finde Stabilität, Erdung, Gleichgewicht, sodass sich deine Haltung angenehm und leicht anfühlt und trau dich, die Position immer wieder zu verändern oder sogar deine Meditation mit Bewegungen zu kombinieren. Alles ist erlaubt!
Zum Schluss noch eines: Gedanken kommen und gehen - das ist normal. Jede*r von uns fährt auf dem Gedankenkarussell mit, wenn er*sie meditiert. Du bist nicht allein, es sprechen nur nicht viele darüber, wie oft sie beim Meditieren schon ihre Einkaufsliste durchgegangen sind.
Jetzt mal ehrlich, wie läuft es bei dir so mit dem Meditieren?
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